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Veröffentlicht am 31.07.2024

Die Straße nach Hakone

Es ist ein kühler herbstlicher Samstagmorgen im wohlhabenden Tokioter Einkaufsviertel Ginza, und während sich der in Soul Red Crystal lackierte Mazda CX-5 in einem eleganten Schaufenster spiegelt, warte ich darauf, dass die Ampel auf der Chuo-dori-Straße auf Grün umspringt. Selbst zu dieser frühen Stunde – die Morgensonne hat gerade erst die Spitze des Luxuskaufhauses Ginza Six erreicht – wimmelt es auf den Bürgersteigen bereits von ehrgeizigen Wochenendshoppern.

Eine Stunde zuvor waren die Straßen noch leer, aber spätestens jetzt wird mir klar, dass dies eindeutig nicht der richtige Ort zum Autofahren ist. Eine Erkenntnis, die ein netter Polizist noch bekräftigt, indem er mir höflich erklärt, dass die Straße am Wochenende nur für Fußgänger bestimmt ist. Nun habe ich also einen Mazda CX-5, einen vollen Tank – und keinen Ort, zu dem ich fahren könnte. Naja, zumindest nicht in Ginza. Ich drehe um und lenke den überraschend wendigen Crossover durch unzählige enge Straßen, bis aus Türmen Häuser werden und aus Häusern Felder und Tokio weit hinter uns liegt. Unser Ziel liegt 92 Kilometer südlich: die am See gelegene Stadt Hakone in Kanagawa und der sagenumwobene Hakone Turnpike, der offiziell als Anest Iwata Turnpike Hakone bekannt ist.

Auf der Mitte des letzten Jahrhunderts fertiggestellten Mautstraße konnten Lastkraftwagen die Berge rund um die Städte der Region überqueren – seitdem hat der Turnpike einige Veränderungen durchlaufen. Mit dem Aufkommen des modernen japanischen Autobahnsystems verlor die Straße an Bedeutung, bis sie von der japanischen Automobilszene wiederentdeckt und durch Manga-Comics, Videospiele und Drifting-Wettbewerbe populär gemacht wurde; manchen gilt der Turnpike sogar als Geburtsort des Driftens. Von 2014 bis 2017 besaß Mazda die Namensrechte: Der Mazda Turnpike Hakone war geboren. Ich schaue nach, wie schnell ich fahre – allein der Gedanke an die Strecke kann ein Auto schneller machen.

Die Einfahrt zum Turnpike beginnt am Fuße eines riesigen Gebirgszuges, der die glitzernde Sagami-Bucht überblickt, und die Strecke steigt auf 14 Kilometern über 1.000 Meter an. Inzwischen wird sie nicht mehr von Mazda gesponsert und oft einfach als Hakone Turnpike bezeichnet. Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h macht das Fahren heute vielleicht etwas gemächlicher, aber ich bin froh darüber. Die ersten Ausblicke auf das Meer sind spektakulär und die Straße ist übersät mit goldenen Blättern, die von der herbstlichen Brise sanft herübergeweht werden.

Unterwegs staune ich über die Vielseitigkeit des Mazda CX-5. Noch vor zwei Stunden fühlte er sich wie für die Stadt gemacht an, als er durch die engen Straßen Tokios flitzte, die normalerweise den japanischen Kei-Cars vorbehalten sind. Auf der Autobahn in Richtung Süden wurde er zu einem echten Crossover, der die Kilometer mühelos abspult. Jetzt den Berg hinauf macht der CX-5 die harte Arbeit und führt mich sicher und komfortabel von einer Kurve und zur nächsten.

Schnell überqueren wir die Baumgrenze, erreichen den Gipfel und genießen den unglaublichen Anblick des Mount Fuji.

Die Anziehungskraft des berühmtesten Bergs in Japan führt dazu, dass der Parkplatz der Aussichtsplattform voller Einheimischer und Touristen ist, und hier erinnert mich eine zufällige Begegnung daran, dass Mazda nicht nur Autos baut, sondern auch Gemeinschaften bildet und Menschen auf einzigartige Weise zusammenbringt. Eine Reihe von vier MX-5 macht mich mit Asaka, Himeko, Mikuko und Yuki bekannt, einer einzigartigen Gruppe von Frauen, die durch die Liebe zum Autofahren verbunden sind. Die Abenteurerinnen haben sich über soziale Medien und Auto-Events kennengelernt. Auf gemeinsamen Ausfahrten teilen sie ihre Liebe zum Autofahren und zum MX-5, die sich über Generationen erstreckt. „Mein Vater hat mir gesagt, wenn ich mir ein Auto kaufe, sollte es besser ein Mazda sein“, lacht Yuki, während sie ihre Motoren starten, im Konvoi zum Ashinoko-See in Hakone aufbrechen und dabei für einen Moment bewundernde Blicke und Kameras vom Fuji weglocken.

Ich fahre weiter zur Hakone Retreat Villa, meinem letzten Ziel auf dem Turnpike. Die luxuriöse Welt aus abgelegenen Waldhäuschen mit heißen Quellen und warmen Holzöfen ist wie der Mount Fuji und der Aussichtsturm eine Welt aus Alt und Neu. Geriffeltes, über 100 Jahre altes Fensterglas und uralte, aus einzelnen Holzstücken gefertigte Tische verbinden sich mit modernster Technik und einer erstklassigen Küche zu einem kleinen friedlichen Paradies. Ich lehne mich zurück, beobachte den Sonnenuntergang und denke an lange, kurvenreiche Straßen, sanft fallende Blätter und eine der großartigsten Fahrerfahrungen des Lebens.