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Veröffentlicht am 30.03.2015

Der Bundestag hat die Einführung einer Maut ab 2016 beschlossen.

Für alle Autofahrer in Deutschland wird ab Januar 2016 die Zahlung einer Straßenbenutzungsgebühr, die offiziell „Infrastrukturabgabe“ heißt, Pflicht. Gleichzeitig sollen deutsche Autofahrer über eine neu geregelte Kraftfahrzeugsteuer entlastet werden, um letztlich nicht mehr Geld an den Staat abführen zu müssen als bisher. Für ausländische Autofahrer wird soll es eine Zehn-Tages-Vignette für zehn Euro und eine Zwei-Monats-Vignette für 22 Euro geben.

Wie hoch wird die Maut für deutsche Autofahrer genau?

Die Höhe der Maut staffelt sich nach Motorgröße, Modernität des Autos und Umweltfreundlichkeit. Je größer das Auto und je höher der Schadstoffausstoß, desto höher die Maut. So sollen für Benzinfahrzeuge mit Euronorm „Euro 6“ 1,80 Euro je 100 Kubikzentimeter (ccm) Hubraum fällig werden, für Dieselfahrzeuge bis „Euro 3“ dagegen 9,50 Euro je 100 ccm Hubraum. Die Höchstgrenze sind 130 Euro. Ob Gelegenheits- oder Vielfahrer: alle zahlen gleich viel. Wie viel, erreichen Sie hier.

Welche Ausnahmen gibt es?

Ausnahmen gibt es u.a. für Linienbusse und Hilfsgütertransporte, für reine Elektroautos (keine Hybridantriebe), Fahrzeuge mit Landwirtschaftskennzeichen oder Autos von schwerbehinderten Personen. Interessantes Detail: Schausteller dürfen ihre Wohnmobile vignettenfrei fahren.

Was wird sich bei der Kfz-Steuer künftig ändern?

Wie die Maut wird auch die Kfz-Steuer für Pkw abhängig von Motorgröße und Umweltfreundlichkeit berechnet. Die Steuer soll so neugestaltet werden, dass jeder Autofahrer genau so viel weniger zahlt, dass der Maut-Betrag für sein Auto mindestens ausgeglichen ist.

Die E-Vignette

Für deutsche Autofahrer gibt es die sog. „E-Vignette“. Die Maut-Vignette wird vom Staat elektronisch gespeichert, wenn die Maut für das jeweilige Kennzeichen bezahlt wurde. Ein Aufkleben auf die Scheibe entfällt also. Die Gebühr wird dann über das Kraftfahrt-Bundesamt eingezogen. Nur Ausländer müssen ihre Vignetten aufkleben. Es gibt sie im Internet oder an Tankstellen zu kaufen.

Hintergrund und Daten

Durch die Einführung der Maut soll, ähnlich wie in vielen anderen EU-Ländern, zusätzliches Geld für Investitionen in den Straßenbau aufgebracht werden. Der Verkehrsminister rechnet mit rund 700 Millionen Euro für die Staatskasse jährlich. Wegen der erneuerten Kfz-Steuerregelung für deutsche Autofahrer werden nur die ausländischen Autofahrer dieses Geld aufbringen müssen.

  • Zum 1. Juli 2015 wird als erster Schritt die Lkw-Maut auf weitere rund 1100 Kilometer autobahnähnliche vierspurige Bundesstraßen ausgeweitet.
  • Zum 1. Oktober 2015 werden Lkw zwischen 7, 5 und 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht in das Mautsystem mit einbezogen. Geschätzte Mehrreinnahmen: rund 380 Mio. Euro pro Jahr
  • 2016 wird dann die Infrastrukturabgabe eingeführt.