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Veröffentlicht am 27.09.2019

Wetten? Kamiq macht Karriere!

Das Design dieses Autos macht ganz schön Alarm, finden wir. Ohne fett aufzutragen. Und klar, das geht hier ganz ohne Lametta und Schnörkel, das hat ein Skoda nicht nötig. Robustheit trifft Klarheit. Scharfe Linien, von denen jede einzelne ihren optischen Sinn hat. »So souverän wie Sie,« werben die Tschechen. Und haben völlig recht.

Allein diese zusammengekniffenen Scheinwerferaugen mit ihrem feinen Innenleben sind schon ziemlich cool. Licht in zwei Etagen. Auf Wunsch in der oberen gern mit Voll-LED-Hauptscheinwerfern, Fernlichtassistent (nie wieder händisch Auf- und Ablenden), dazu Kurven- und Abbiegelicht und integrierte Nebelscheinwerfer. Smart auch diese profilierten Teil-LED-Heckleuchten mit ihrer feinen krisstallinen Struktur, die uns natürlich an böhmische Glaskunstwerke erinnert. Und dieser große »Skoda«-Schriftzug auf der Heckklappe zeugt ja auch von einem neuen Selbstbewusstsein der tschechischen Erfolgsmarke.

Kamiq? Der zackige Name stammt aus der Sprache der nordkanadischen Inuit. Dort steht er für etwas, das wie angegossen passt, gewissermaßen wie eine zweite Haut. Also, einsteigen bitte. Und Sie brauchen, falls der Kamiq in einer engen Parklücke stehen sollte, nicht übertrieben aufzupassen, denn es gibt (gegen ein bisschen Aufpreis) einen genialen Türkantenschutz an den vorderen und hinteren Seitentüren: Beim Öffnen legen sich automatisch sanfte Kunststoffstreifen über die Kanten.

Mal ganz nebenbei: Parkfreundlich ist der Kamiq ohnehin. Mit seinen 4,24 Metern Länge passt er in alle gängigen Lücken. Und weil der Tscheche eine Handbreit länger ist als seine Platformbrüder VW T-Cross und Seat Arona, ist er auch spürbar geräumiger. In der ersten Reihe sowieso, aber selbst auf der Rückbank haben Zwei-Meter-Riesen noch Knie- und Kopffreiheit. Wir haben es natürlich getestet. Und sein Laderaum ist auch nicht von schlechten Eltern: 400 bis 1395 Liter Volumen (bei umgeklappten Rücksitzen), da muss beim Einpacken für die großen Ferien nicht über jeden Krimskrams diskutiert werden. Praktische Haken, Gepäcknetze? Alles zu haben, die abnehmbare LED-Akku-Taschenlampe, die sich bei laufendem Motor automatisch auflädt, ist übrigens inklusive. Hilft ungemein im Dustern. Okay, Heckklappe zu, das geht bei Bedarf sogar elektrisch, auch ganz easy per Fernbedienung.

Gut, sitzen Sie bequem? Garantiert, denn die großflächigen Vordersitze mit den verstellbaren Kopfstützen sind unserer Meinung nach orthopädisch wertvoll, und hier können Sie von soliden, schick designten Stoffbezügen bis zur kuschligen Microfaser-Leder-Version aufrüsten. Zupackende Sportsitze gibt es auch, passend kombiniert mit einer Edelstahlpedalerie und schwarzem Dachhimmel im Ausstattungspaket Dynamic. Der Hammer: Für den Kamiq lassen sich sogar beheizbare Rücksitze bestellen, hier muss im Winter keiner bibbern. Apropos Eiszeit, auf Wunsch lässt sich für den Tschechen auch eine beheizbare Windschutzscheibe ordern. Und ein beheizbares Lenkrad. Aber dürfen wir mal meckern, liebe Skoda-Techniker? Die Einstellung der Heizungsfunktionen übers Display des Infotainmentsystems ließe sich garantiert etwas übersichtlicher gestalten.

Kurzer Blick nach vorn: Wir haben das 10,25 Zoll große digitale Kombiinstrument an Bord, über den View-Schalter am Lenkrad können wir hier unter fünf verschiedenen Ansichten wählen, inklusive Navi-Karte, deren Maßstab sich einfach per Drehknopf vergrößern oder verkleinern lässt. Passt zum Zeitalter von Twitter, Facebook und Instagram, Sie können hier aber auch eine klassische analoge Version bekommen. Sogar eine Ambientebeleuchtung in Rot, quasi den abendlichen Stimmungsaufheller nach einem verkorksten Tag. Und wenn das nicht reicht, dann hilft vielleicht Musik aus Skodas feinem Soundsystem mit bis zu zehn (!) Lautsprechern und Subwoofer (ab Style-Ausstattung), wobei die Infotainmentsysteme Swing und Bolero auch ordentlich was können.

Überhaupt ist der Kamiq rundum gut vernetzt. SKODA CONNECT heißt das Stichwort, hinter dem sich nette Service-Dienste verbergen. Wichtige Infos in Echtzeit, Fernzugriff aufs Fahrzeug (Parkposition, Türen auf- und abschließen!), Smartphone-Integration, Sprachsteuerung, praktische Apps und mehr. Der Kamiq hat in der Mittelkonsole übrigens eine extragroße Phonebox mit induktiver Aufladefunktion (spart den Kabelsalat), für die Mitfahrer der zweiten Reihe gibt es gleich zwei USB-C-Anschlüsse. Und das 9,2 Zoll große Multitouch-Display, das zum Navisystem Amundsen gehört, lässt sich ratzfatz per Tippen, Fingerziehen oder Gesten steuern.

Logisch, dass dieses Auto auch die tollen Ideen aus Skodas Simply-Clever-Zauberkiste in petto hat. Über einige haben wir schon geredet, aber natürlich gibt es auch das Regenschirmfach in der Fahrertür (mit Abfluss), Schubladen unter den Vordersitzen, den Eiskratzer im Tankdeckel oder, ganz tricky, den Trichter für den Wischwasserbehälter, der das Kleckern beim Nachfüllen verhindert. Oder die ausklappbaren Tische (mit Getränkehaltern) an der Rückseiten der Vordersitzlehnen und den doppelstöckigen Ladeboden im Kofferraum, dessen obere Lage mit der Ladekante abschließt und so das Beladen erleichtert.

Beinahe vergessen: Der Kamiq kann auch mit einer schwenkbaren Anhängerkupplung geordert werden. Haben sonst nur die Großen. Der Schalter für die elektrische Entriegelung (keine schmutzigen Finger) befindet sich bequem erreichbar im Kofferraum. Je nach Antrieb dürfen ungebremst zwischen 600 und 680 Kilogramm an den Haken, gebremst bis 1250 kg. Baumarkt, wir kommen. Im übrigen hat der Kamiq generell Frontantrieb, wer unbedingt einen Allradantrieb braucht, muss den größeren SUV-Bruder Karoq bestellen.

Wie sich der Tscheche denn so fährt? Unaufgeregt, aber bei Bedarf auch erfrischend sportlich. Federt elastisch, und seine elektromechanische Servolenkung gefällt mit Exaktheit und guter Rückmeldung bei jeder Geschwindigkeit. Grundsätzlich geht der auffallend handliche Kamiq gut um die Ecken, da können Sie es, wenn die Familie vielleicht nicht dabei ist, auch mal zügiger und zackiger angehen und mit der Fahrprofilauswahl (gegen Aufpreis) spielen. Nein, das ist keine Aufforderung zum Rasen, aber manchmal gibt es sie ja noch, die Freude am Fahren.

Gut zu wissen, dass der Kamiq da auch bei der Sicherheit voll auf der Höhe ist. Seine elektronischen Helfer passen rund um die Uhr super auf: Spurwechselassistent, Rangierassistent (mit Bremsfunktion!), Spurhalter, radargesteuerter adaptiver Abstandstempomat (funktioniert bis Tempo 210) oder Frontradarassistent (inklusive Notbremsfunktion) oder die Müdigkeitserkennung — alle im Dienst. Und automatisch einparken kann der Tscheche auch, völlig egal ob längs oder quer zur Fahrtrichtung. Wobei es uns lieber wäre, wenn der Spurhalteassistent («Lane Assist«) sich nicht immer gleich automatisch aktivieren würde: Wer seine Reaktionen nicht mag, muss jedesmal ins Display («Assistenten«) abtauchen und dort das grüne Häkchen streichen. Wobei dieser Spurhalter prinzipiell bestens funktioniert und speziell auf langen Touren in der Nacht als Aufpasser durchaus empfehlenswert ist.

Neugierig geworden? Dann ab zu Koch-Automobile, um eine Probefahrt mit dem Kamiq zu vereinbaren. Am besten gleich mit der ganzen Familie. Über finanzielle Themen können Sie dann auch schon mal reden. Oder über die Farbe des Wunschautos. Und wenn Sie uns jetzt so direkt fragen: Wir schwanken zwischen diesem strahlenden Corrida-Rot und dem ganz schön coolen Quarz-Grau-Metallic.