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Veröffentlicht am 05.09.2019

Seat kann’s auch elektrisch – und die Flotte wächst

Für Power und Speed ist Seat ja immer gern zu haben. Die aktuellen Modelle der mittlerweile ziemlich angesagten Marke sorgen, egal ob Limousine, Kombi oder neuerdings auch SUV (Arona! Ateca! Tarraco!), immer für eine angenehme Unterbrechung unserer Alltagsroutine. Doch inzwischen läuft bei der spanischen VW-Tochter auch schon der Countdown für die ersten vollelektrischen Modelle des Hauses. Harmoniert bestens mit dem sportlichen Image der Marke, denn so ein Stromer ist im Sprint ja quasi unschlagbar, weil das Drehmoment seiner E-Motoren typischerweise schon aus dem Stand heraus hämmert.

Den Anfang macht der 3,56 Meter kurze, bis zu 130 km/h schnelle City-Flitzer Mii electric, der bereits im Vorverkauf bestellbar und dann ab Januar zu haben ist. Passt bestens für alle Herausforderungen des Großstadtdschungels, für die tägliche Pendelei zum Job, aber auch locker fürs Wochenende der jungen Familie, denn die Bewegungsfreiheit im Innenraum ist erstaunlich, und ganz hinten gibt es ordentliche 250 Liter Laderaumvolumen. Zudem locken niedrige Betriebs- und Wartungskosten (Achtung, interessant für Flottenkunden!). »Die Premiere des Mii electric markiert den Beginn einer neuen Ära in unserer Firmengeschichte und bedient zugleich die Marktnachfrage nach einem erschwinglichen Elektroauto,« sagt Luca de Meo, Vorstandschef bei Seat. Zu hören ist, dass der Einstiegspreis dieses ansehnlichen E-Modells deutlich unter 20.000 Euro liegen soll.

Erkennungszeichen? Äußerlich wurde der Mii electric im Vergleich zum Verbrenner-Modell (grundsätzlich schon ein smarter Hingucker) nur dezent modifiziert:  Das vollelektrische Modell ist durch den „electric“-Schriftzug am Heck und durch entsprechende Sticker an den Seiten zu identifizieren. Hinzu kommen diese feinen 16-Zoll-Leichtmetallräder in mattem Cosmo Grau. Auch im Innenraum nur subtile Veränderungen: ein neues Armaturenbrett mit spezieller In-Mould-Labelling-Folie, eine stilvolle Ambientebeleuchtung und beheizbare Sportsitze. Sportlenkrad, Schaltknauf und Handbremse sind mit schwarzem Leder ummantelt. Inklusive ist hier generell auch der Spurhalteassistent.

Und unter der Motorhaube wirbelt flüsterleise der 61 kW (83 PS) starke Elektromotor des Spaniers, der natürlich ohne Getriebe und Schaltung auskommt. Diese Power hört sich nominell nicht so gewaltig an, doch der kleine Stromer (wir haben seinen Antrieb schon getestet) geht wirklich ab wie ein Gewitter. Den Sprint auf die städtisch gängigen 50 km/h absolviert er unaufgeregt und locker in 3,9 Sekunden. Das können Sie jetzt gern mal per Stoppuhr mit ihrem Benziner-Modell vergleichen, Sie werden überrascht sein.

Und keine Angst, der üppig dimensionierte Lithium-Ionen-Akku bietet mit seiner Kapazität von 36,8 kWh eine Reichweite von bis zu 260 Kilometern (laut WLTP-Testzyklus) mit einer Ladung. Kurz gerechnet: Pendler, die täglich eine Strecke von 25 km zum Arbeitsplatz zurücklegen, müssten den Mii electric nur ein- bis zweimal die Woche an eine Steckdose bringen. Mit Gleichstrom (Schnellladefunktion) ist der Akku in rund einer Stunde wieder auf 80 Prozent seiner Kapazität.

Nebenbei ist der Mii electric das erste Modell der Marke mit »Seat Connect«, dieser Vernetzung, die den Fernzugriff auf das Fahrzeug über eine Smartphone-App erlaubt. Fahrdaten, Parkposition, Fahrzeugstatus (zum Beispiel offene Türen oder nicht ausgeschaltete Scheinwerfer) — alles zu checken. Dazu gehört auch die nette Fernsteuerung der Klimaanlage: Parkt der Kleine im Sommer voll in der Sonne, herrschen ja drinnen schnell mal über 60 Grad. Die können Sie per App von überall aus auf eine angenehme Temperatur herunterkühlen, ohne den Motor zu starten. Ach ja, gebaut wird der Mii electric übrigens ab November im slowakischen Bratislava, denn dort laufen auch seine ziemlich ähnlichen Elektro-Brüder Skoda Citigo und VW up! von den Bändern. Und klar, der Seat-Stromer gefällt uns natürlich am besten.

E-Modell Nummer zwei: Seat El Born

Der elektrische Mii ist nur der zarte Anfang der spanischen Stromer. Denn spätestens im Oktober nächsten Jahres erwarten wir den Seat El Born bei den Händlern. El Born? Waren Sie schon mal in Barcelona? Na dann kennen Sie ja das quirlige, hippe Szene-Viertel El Born, das dem zweiten E-Modell der Marke, von Seat im März als ziemlich fahrfertige Studie gezeigt, seinen Namen gegeben hat.

Und wer sich auch mit dem Thema Auto auskennt, hat jetzt per Fotovergleich schnell entdeckt, dass dieser vollelektrische Seat dem VW ID.3 von den Umrissen her relativ ähnlich sieht. Genau, die beiden teilen sich die gleiche Grundarchitektur des Modularen Elektrobaukastens (MEB) des VW-Konzerns und beide werden bei VW im komplett umgebauten Werk Zwickau gefertigt. Ja, die Sachsen können auch Spanier. Wobei der Seat natürlich einen klaren Zacken schärfer aussieht als sein braverer Verwandter von VW. Allein diese aufregende Front und diese extrem komprimierte Heckpartie machen schon schwer was her. Mal ganz zu schweigen vom feurigen Flamenco-Rot der Studie. Einstiegspreis des Serienmodells: unter 30.000 Euro.

Das E-Modell hat mit einer Länge von rund 4,33 Metern (Höhe 1,54 m) das Format eines Kompaktautos, aber drinnen (wo es ziemlich schick zugeht) Platz wie eine ausgewachsene Mittelklasse-Limousine. Kein Wunder bei diesem extremen Radstand von 2,77 Metern. Mit seiner im Unterboden versteckten 62-kWh-Batterie soll eine Reichweite von 420 Kilometern möglich sein — später dürfte es noch Versionen mit 330 und 550 Kilometer Reichweite geben. Dank seines 150 kW (204 PS) starken E-Antriebs soll der Sprint auf Tempo 100 in nur 7,5 Sekunden erledigt sein. Klingt gut, oder? Und da die Ladeleistung des Stromers auf bis zu 100 kW ausgelegt wurde, lässt sich das Batteriepaket in einer Dreiviertelstunde bis zu 80 Prozent befüllen. Vorausgesetzt, wir treffen unterwegs auf eine der in Berlin und dem Umland noch ziemlich raren Schnellladesäulen.

Wie es bei Seat vollelektrisch weitergeht? Auf der Frankfurter IAA (12. bis 22. September) zeigen die Spanier mit dem Cupra Tavascan ihre neueste Idee: ein großes, viertüriges SUV-Coupé mit vollelektrischem Antriebskonzept. Seine zwei Elektromotoren powern mit einer Gesamtleistung von 225 kW (306 PS), seine 77-kWh-Batterie erlaubt eine Reichweite von bis zu 450 Kilometer. Von Null auf Hundert geht’s in weniger als 6,5 Sekunden. Das Ganze elegant, sehr sportlich und natürlich sehr, sehr leise. Null Emissionen. Sein Namensgeber? Ein idyllisch gelegenes Dorf in den Pyrenäen in einer atemberaubenden Landschaft.

Die genauso aufregende Studie haben Sie auf unserer Website garantiert schon gesehen. Aber hier noch was zum Hintergrund. Dieser Cupra (Sie wissen schon, die extreme Sportmarke aus dem Hause Seat) nutzt die lange Version des schon erwähnten MEB-Baukastens aus dem VW-Konzern. Und ab 2023 könnte das Modell in der Serienversion bei den deutschen Händlern stehen. Zudem ist damit zu rechnen, dass es bei Seat selbst davon eine klassische SUV-Variante mit bis zu sieben Sitzen im Tarraco-Format geben wird. Wir halten Sie gern auf dem Laufenden, schauen Sie doch demnächst einfach mal wieder in den Seat-Filialen von Koch Automobile herein. Die sind immer gut für spannende spanische Modelle.