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Veröffentlicht am 01.03.2019

Seat Digitalisierung
Seat Digitalisierung

Seat fährt bei der Digitalisierung jetzt ganz vorn

Kennen Sie Seat? Diese schön sportliche, spanische VW-Tochter, die seit 1986 zum bekannten deutschen Automobilkonzern gehört. Vielleicht fahren Sie ja selbst einen dieser schneidigen Modelle mit diesem betont südländischen Temperament. Und womöglich kennen Sie sogar schon die neue SUV-Palette der Marke, also Arona, Ateca und den frisch gestarteten Tarraco, der bei Koch Automobile gerade seine Premiere feierte.

Aber garantiert nicht Seats Engagement für die Mobilität der Zukunft und die Vorreiterrolle, die die Spanier bei der Digitalisierung und Vernetzung unserer Autos spielen. Wetten? Seat war zum Beispiel der erste Autohersteller der Welt, der 2018 in seine Modelle unsere Lieblings-Musikerkennungs-App Shazam (Android) integrierte, die Songs ruck, zuck mit einem Klick erkennt. Auch waren die Spanier europaweit die Ersten, die Amazons feinen, cloudbasierten Sprachdienst Alexa in ihre Autos brachten.

Und innerhalb des Unternehmens gibt es für solche Dinge die Abteilung XMOBA, eine fixe Identifikations- und Einsatztruppe für Geschäftsmodelle zur Mobilität von morgen, die zum Beispiel eine spezielle, von der Stadt Barcelona massiv unterstützte App-Navigation mit Waze (funktioniert auch  bei uns) und praktische Ride-Sharing-Dienste für berufsmäßige Pendler forciert. Und dann gibt es da auch Seats »Projekt Bus on Demand« mit dem Buslinien der spanischen Hauptstadt in der Streckenführung bald völlig flexibel auf Echtzeit-Nachfrage reagieren können. Wird gerade in Wolfsburg getestet – und wäre garantiert auch fürs ständig überfüllte Berlin eine wunderbare Idee.

Ebenso der kleine eXS KickScooter, dieser smarte Seat-Elektroroller (599 Euro) mit Segway-Antrieb und bis zu 45 km Reichweite, für den jetzt nur noch die deutsche Fahrgenehmigung fehlt. Ein tolles Gadget für den letzten Kilometer unserer morgendlichen Pendelei durch die verstopfte City. Dazu Seat Deutschland-Chef Bernhard Bauer: »Wir haben uns entschlossen jetzt den Verkauf zu starten.« Und Seats cooles vierrädriges Stadtflitzer-Projekt, wir meinen den vollektrischen Zweisitzer Minimo, den wir Ihnen auf der Koch-Website schon gezeigt haben, ist beinahe ein Smartphone auf Rädern – voll vernetzt und mit autonomen Fahrfertigkeiten aufrüstbar.

Weil der Minimo als Parkfläche eben nur lächerliche 3,1 Quadratmeter braucht, hat Barcelonas Stadtverwaltung jetzt bereits prophylaktisch zugesagt, dass der superschlanke Stromer (kostenlose) Motorrad-Parkplätze nutzen dürfte. Seine mit 90 km/h angebene Höchstgeschwindigkwit des Flitzers lässt sich übrigens, zum Beispiel für die Kids der Familie, auch elektronisch auf 45 km/h drosseln – und dann später einfach wieder freischalten. Und weil dieser Minimo schon fürs autonome Fahren auf Level vier vorbereitet ist, könnte er seine Passagiere auf Wunsch selbstständig von zu Hause abholen – zum Preis eines gängigen Bustickets, wie man bei Seat jetzt angedeutet hat. Ansonsten Software bis zum Abwinken: Haufenweise Konnektivitätszeugs, 5G-Vernetzung, viel Android Auto-Technologie, dazu Googles Sprachassistent.

Seats Entwicklungschef Matthias Rabe sieht den Minimo schon fast auf der Straße: »Wir testen erst einmal die Resonanz des Publikums, aber überlegen natürlich, ob sich so etwas in einem entsprechen Ecosystem ökonomisch sinnvoll realisieren ließe.« Natürlich nicht nur für Seat, sondern mit identischer Architektur auch für andere Marken des VW-Konzerns, deutet er noch vorsichtig an. Und Seat-Chef Luca de Meo sprüht bei der Präsentation geradezu vor Optimismus: »So etwas kommt nicht über Nacht, aber die Realität ist näher, als Sie denken!«

Seat hat noch mehr Zukunftsthemen auf Lager: Im Rahmen des Projekts 5G Barcelona, das die spanische Metropole als eine der Vorreiterstädte Europas für 5G-Technologie positionieren möchte, starten SEAT und der spanische Telefonriese Telefónica mit dem Pilottest „5G Connected Car“. Als erster Schritt zum autonomen Fahren soll diese Initiative die Kommunikation eines Fahrzeugs mit der umgebenden Infrastruktur und anderen Autos probieren.

Kleinere Tests gab es schon, dabei wurden die spanischen Städte Talavera de la Reina und Segovia in echte 5G-Umgebungen verwandelt, Voraussetzung für reale Anwendungen in Echtzeit – zum Beispiel bei Warnungen über die Assistenzsysteme des Autos. Ein Schritt zur V2X-Fahrzeugkommunikation (Vehicle-to-everything) über Mobilfunknetze in städtischer Umgebung. SEAT hat dazu einen Ateca-SUV mit neuester Konnektivitätstechnologie vollgestopft. Der erhält beim Abbiegen eine Warnmeldung von einer Ampel, wenn sich ein Fußgänger auf dem Übergang rechts im toten Winkel befindet. Oder eine Info bevor sie auf Rot umspringt. Kollege Seat entscheidet dann, ob noch Zeit zum Überfahren der Kreuzung ist. Ach so, Sie wollen noch mal kurz wissen, was 5G bedeutet? Das ist die auch bei uns demnächst kommende, nächste Mobilfunkgeneration mit extrem hohen Datenraten.

Auch im schon 2017 gegründeten Seat Metropolis:Lab in Barcelona, einem »Exzellenzzentrum« für Mobilität von morgen, das dabei helfen soll, die spanische Marke als Vorreiter bei der Fahrzeugvernetzung zu positionieren, fährt Seat eine konsequente Vernetzungsstrategie – und rekrutiert dafür erfolgreich junge Talente aus aller Welt. Richtig, in Barcelona möchte man ja auch liebend gern arbeiten. Wie zum Beispiel Fabian Simmer, mit 36 Jahren Digital-Chef bei Seat, der für die Digitalisierung und überhaupt für die Mobilität der Zukunft förmlich brennt. Warum Seat da ein Vorreiter in der VW-Welt sei? »Den Anspruch haben wir uns selbst gesetzt und dann bei allen diesen Themen mächtig Gas gegeben«, sagt er uns. Und das habe natürlich auch damit zu tun, dass die Kunden der spanischen Automarke im Schnitt zehn Jahre jünger seien als die der anderen Konzernmarken.