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Veröffentlicht am 11.12.2019

MAZDA MX 30
MAZDA MX 30

Mazda: elektrisch in die Zukunft

Klar, Mazda ist schon eine gefühlte Ewigkeit das technische Wunderkind der Branche, aber von verschärften Ambitionen in Richtung Elektromobilität, die uns ja gerade alle heftig beschäftigt, war von den schlauen Jungs aus Hiroshima bisher nicht viel zu hören. Dabei war die fernöstliche Marke, die bei Koch Automobile einen ziemlich starken Auftritt hat, doch schon immer was Besonderes. Speziell in den letzten Jahren. Japanischer Stilführer beim Design und voller verblüffender Ideen, die Mazda, im Gegensatz zum Rest der Autowelt, auch meist tapfer (und erfolgreich) verwirklichte. Leitsatz: Probieren, was geht.

Zum Beispiel mit dem Wankelmotor. Der Mazda Cosmo Sport 110 S war 1967 weltweit das erste Serienauto mit einem Zweischeiben-Kreiskolben-Motor, und bisher hat Mazda über zwei Millionen Fahrzeuge mit dem extrem kompakten, seidenweich laufenden Triebwerk verkauft. Kultstatus haben aber auch andere Modelle des Hauses. Da hätten wir zum Beispiel diesen Roadster MX-5, der seit Jahren hochhält was früher britische Tugend war (Triumph Spitfire, MG MGB und so). Klein, leicht, offen und vor allem erschwinglich. Oder Anfang der 90er den kuschligen Rundling 121, der als smarter Kleinwagen mit seiner überall runden Karosserie (Spitzname »Käseglocke«) sämtliche Ecken und Kanten wegzauberte.

Spannend ist da auch das brilliante Skyactiv-X-Triebwerk für den Mazda3. Quasi ein Diesel-Benziner (mit Mildhybrid!), der die Kompressionszündung eines klassischen Dieselmotors ohne Zündkerze (Selbstzünder) mit der Entflammung des Benzingemischs durch eine Zündkerze kombiniert. Hatte bisher niemand im Angebot, fährt sich wirklich super und spart locker 20 Prozent Kraftstoff.

Dazu diese wundervolle, oberdynamische Designlinie des Hauses, die seit 2014 unter dem Namen Kodo firmiert. Wie bitte? Nein, keine neue Sushi-Kreation. »Kodo ist der Ausdruck des Gefühls der Bewegung«, erklären uns geduldig die Japaner und meinen damit speziell das elegante Sprungbild von Großwildkatzen. Da muss man erst mal drauf kommen, obwohl die Sache aus dem Munde des Mazda-Chefdesigners Ikuo Maeda logisch klingt: »Wir finden unsere Inspiration an Orten, an denen sonst niemand sucht, zum Beispiel in der Natur mit all ihrer Energie«. Deshalb diese schwungvollen Linien mit dem schönen Wechsel von Licht, Schatten und überraschenden Reflexionen.

Und die Freude am Fahren? Die gab es bei Mazda schon immer, lange bevor da ein bayrischer Autohersteller einen griffigen Werbeslogan draus machte. Ein MX-5 ging schon vor zwanzig Jahren teuflisch um die Ecken, und so ein hochdrehendes wankelgetriebenes Sportcoupe RX-8, Sie erinnern sich vielleicht, war an einem klaren Sonntagmorgen das Beste, was man für eine kurvenreiche Landstraße bekommen konnte.

Das mit den Verbrennern hätte jetzt noch lange so weitergehen können. Aber wie wir wissen: So ganz ohne vollelektrische Modell-Angebote geht’s nicht mehr auf vielen großen Märkten dieser Welt, auch nicht bei uns, wenn wir die gute Luft in unseren Städten und überhaupt das Klima retten wollen. Das haben sie, ohne viel Tamtam zu machen, auch bei Mazda erkannt — und nun zügig einen großen Hebel in Richtung Elektromobilität umgelegt. Für Konzernchef Akira Marumoto beinahe eine Selbstverständlichkeit. »Wir haben schon immer besondere, hervorragende technische Entwicklungen offeriert«, erklärt er jetzt in Tokyo selbstbewusst, als er das Tuch vom neuen vollektrischen MX-30 ziehen lässt. Mit diesem Stromer hatte noch vor wenigen Monaten niemand gerechnet.

Das Wichtigste dazu haben Sie auf unserer Website garantiert schon gelesen, wir erzählen Ihnen jetzt noch ein bisschen mehr. Zum Beispiel, dass dieser 4,40 Meter lange und nur 1,57 Meter hohe SUV mit seiner coupehaften Silhouette in natura richtig was hermacht. Gegenläufig öffnende Flügeltüren (ja, wie beim BMW i3). Dazu auf Wunsch diese schicke Zweifarbigkeit, ein spannendes Leuchtendesign (Matrix-LED) und ein wohnliches Interieur mit Öko-Materialien und großem Screen im angesagten Tablet-Stil (8,8-Zoll-Touchscreen). »Dieses Auto empfängt die Kunden wie ein stylisches Wohnzimmer«, frohlockt die junge Produktmanagerin Tomiko Takeuchi. »Es wird ein strahlendes Lächeln in ihr Gesicht zaubern.«

Bequeme Sitze hat der überraschend geräumige Stromer auch, wir haben es schon getestet. Und selbstverständlich sind alle wichtigen Fahrerassistenzsysteme im Einsatz. Die alles entscheidende Batterie, die sich im Fünfsitzer als tragender Rahmenbestandteil im Unterboden flach macht, hat eine Kapazität von 35,5 kWh, sie soll laut Mazda nach europäischer WLTP-Norm für »gut 200 Kilometer« Reichweite sorgen. Nix für die ganz großen Tempo-Touren, aber völlig ausreichend für die Stadt und ihre größere Umgebung. Für die alltägliche Pendelei oder so. Hintergrund für diese Beschränkung: Monsterakkus, wie sie einige andere Autohersteller offerieren, hält man bei Mazda für ökologisch unsinnig, weil Sie bei der Herstellung unnötig viel Kohlendioxid freisetzen. Verständlich.

Für den MX-30 verspricht Mazda jedenfalls ein sportliches Fahrverhalten, zumal der 105 kW starke E-Motor sein Drehmoment, typisch Stromer, direkt aus dem Stand parat hat und hier zudem noch ein Torque-Vectoring-System für die Steuerung der Fahrstabilität in Aktion ist. Hätten wir auch nicht anders erwartet. Entspanntes Dahingleiten bei fast völliger Stille im Auto, das funktioniert natürlich auch. Gutes Thema für den Feierabend.

Schnellladen mit Gleichstrom? Kein Problem, zum Beispiel mit 50 kW in 30 bis 40 Minuten (80 Prozent). Ansonsten zum Beispiel per Wechselstrom und 22 kW an der häuslichen Wallbox über Nacht (4,5 Stunden). Nach Auskunft der japanischen Entwickler ließe sich die Batterie später auch mal gegen ein gleich großes Exemplar mit höherer Kapazität austauschen. Okay, Sie wollen wissen, welchen Bezug das Namenskürzel MX-30 hat? Ganz einfach, es soll sofort eine ideelle Verbindung zu bisherigen Mazda-Highlights schaffen. Klar, zum Beispiel zum MX-5.

Gelesen haben Sie bestimmt schon, dass beim MX-30 eine gut ausgestattete »First Edition« für günstige 33.990 Euro (Vergleichen Sie das mal mit den Preisen der Konkurrenz) den Anfang macht, die man sich bei einer Gebühr von 1000 Euro bereits reservieren lassen kann, die beim späteren Abschluss eines Kaufvertrages selbstverständlich verrechnet wird. Ja, viel Ausstattung fürs Geld: Metallic-Lackierung, 18-Zoll-Leichtmetallräder, Klimaautomatik, Navisystem, Head-up-Display (!), Rückfahrkamera, Sitzheizung und einiges mehr. Ab September nächsten Jahres sollen die ersten Exemplare dieses Startmodells ausgeliefert werden.

Der Auftritt des MX-30 passt haargenau in unsere mobile Landschaft, denn auch deutsche Mazda-Kunden haben in letzter Zeit immer öfter nach ökologisch vorbildlichen, also komplett elektrisch angetriebenen Modellen gefragt, erklärt Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Kaplan. Der dynamische Mittvierziger freut sich jetzt über die große Resonanz des MX-30. »Wir haben auf unserer Website lediglich mit drei Sätzen verkündet, dass wir einen vollelektrischen Mazda anbieten werden — und hatten nach drei Wochen schon über 7000 angemeldete Interessenten.«

Was die hierzulande möglichen Absatzzahlen betrifft, ist Kaplan optimistisch. »Im Idealfall verkaufen wir in 2020 noch über 2500 Exemplare vom MX-30«, überschlägt er mal schnell. »Wenn jeder unserer Händler da zwei Autos verkaufen könnte, würde das schon bequem reichen«. Die »First Edition«-Exemplare und die Vorführwagen mal herausgerechnet. Kurzes Schmunzeln seinerseits. Das könne man natürlich nicht so einfach aufdröseln, schiebt er nach. Klingt aber nach einem schönen Plan. Zudem sollen alle Händler vor Ort selbstverständlich eine Lademöglichkeit anbieten.

Fest steht: Mazdas Elektro-Ära geht erst richtig los. Denn schon ein Jahr später, wenn es gut läuft noch 2021, will uns Mazda noch ein zweites Angebot machen. Dann soll es den elektrischen MX-30 nämlich zusätzlich mit einem kleinen, leichten und leisen Mazda-Kreiskolben-Motor geben, der als Reichweiten-Verlängerer (Range Extender) dient. Läuft kraftstoffsparend immer im idealen Drehzahlbereich und lädt die Fahrzeugbatterie unterwegs bei Bedarf wieder auf. Ein sicheres Mittelchen gegen die bei uns immer noch grassierende Reichweitenangst, speziell bei Leuten, die oft auf längeren Strecken unterwegs sind. Da feiert der Wankelmotor also als kleiner Diener der Elektromobilität ein hübsches Comeback.

Es gibt noch mehr spannende Nachrichten zur elektrischen Zukunft von Mazda. So soll es 2021 (oder etwas früher) für die größeren Modelle auch erste Plug-in-Hybride des Hauses geben, die wenigstens 50 Kilometer rein elektrisch fahren. Und nach dem MX-30, den Mazda bis auf die Batteriezellen (die liefert Panasonic) ebenfalls komplett selbst entwickelt hat, folgen weitere vollelektrische Modelle, die dann im Zuge der mit Toyota vereinbarten Elektro-Kooperation entstehen. Wir rechnen mit zwei weiteren SUV-Modellen, aber auch mit einer Limousine. Der unterstützende Wankelmotor ließe sich im übrigen auch mit Wasserstoff betreiben, der dann aus regenerativen Energiequellen erzeugt werden würde. Alles schon getestet.

Nach 2025 könnten auch bei Mazda statt der Lithium-Ionen-Akkus diese sagenhaften Feststoffbatterien zum Einsatz kommen, die dann riesige Reichweiten (bis über 800 km) und extrem kurze Ladezeiten von nur wenigen Minuten offerieren könnten. Funktionieren bei einigen Autoherstellern bereits im Versuchsstadium, halten aber noch nicht genügend viele Ladezyklen durch. Aber Mazda-Partner Toyota will in Japan schon zu den Olympischen Sommerspielen 2020 (24. Juli bis 9. August) ein Auto mit Feststoffbatterie im Shuttle-Service einsetzen.

So, da haben wir Ihnen über die elektrische Zukunft von Mazda jetzt schon eine Menge verraten. Klingt alles ziemlich spannend, nicht wahr? Sie können da gerne life dabei sein, der neue Stromer MX-30 wäre ein guter Start. Denn seine »First Edition« (Alle Details auf der Website von Mazda Deutschland) ist tatsächlich ein rundum lukratives Angebot. Da machen Sie garantiert nichts falsch.

Angaben gemäß Pkw-EnVKV

S60D3

Mazda3 Skyactiv-X 2.0 M-Hybrid 132 kW (180 PS)

  • Kraftstoffverbrauch in l/100 km: 5,0 (innerorts), 3,9 (außerorts), 4,4 (kombiniert)
  • CO2-Emissionen: 96 g/km
  • CO2-Effizienzklasse: A+

Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. Abbildung ähnlich und zeigt gegebenenfalls abweichende Sonderausstattung.