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Veröffentlicht am 12.07.2019

Mazda MX-5 – 30 Jahre Ikone und kein Ende

Wenn wir im Mazda MX-5 an einem schönen Sommermorgen aus der Garage rollen, einhändig den Spannriegel des Verdecks öffnen und es sekundenschnell hinter den Nacken werfen, dann sind wir auf der Welt. So fühlt sich das Leben an. Die Sonne über uns, den Wind in den Haaren. Mehr geht jetzt gerade nicht.

Der MX-5 ist eins von diesen Autos, das man auch kauft, obwohl man es gar nicht braucht. Da werden selbst Buchhalter, berufsmäßige Bedenkenträger und Frischluftschüchtis schwach. Den wollen wir haben, erklärt man dem Haushaltsvorstand am Küchentisch, dafür würden wir gern auf vieles verzichten (Schluchz, schnief), schließlich sei er ja auch gar nicht so teuer. Und so ein Zweisitzer reduziere auch die Gefahr, falsche Leute mitnehmen zu müssen, um mindestens 200 Prozent, habe ja mal jemand gesagt.

Jedenfalls feiert dieser herrliche Roadster jetzt schon seinen 30. Geburtstag, ein Ende ist nicht abzusehen. Meistverkaufter zweisitziger Sportwagen aller Zeiten. Einer, der mal ganz bescheiden begann. Wir erinnern uns: Am 10. Februar 1989 wurde er auf der winterlichen Chicago Auto-Show mit ordentlich Trara vorgestellt, die Markteinführung bei uns gab es dann im frühlingshaften Mai 1990. Und zum Verkaufsstart wurde zunächst nur ein 1,6-l-Benziner aus dem Mazda 323 GT mit schlanken 115 PS angeboten. Genau, schon dieser Opa des MX-5 hatte diese extrem kurzen Schaltwege von nur 40 Millimetern. Naja, für die verwöhnten Amis haben sie ihn damals auch gleich mit Viergang-Automatik angeboten.

Da Mazdas Marketingmanager kein üppiges Potenzial für ein solches Fahrzeug sahen, ist es der persönlichen Initiative vieler Entwickler, wie dem MX-5 Projektleiter Toshihiko Hirai, zu verdanken, dass der Wagen überhaupt in Serie ging. Und bei der Markteinführung soll übervorsichtig nur eine Produktion von lediglich 5.000 Fahrzeugen im Jahr geplant worden sein, davon 3.000 für die USA, 500 Exemplare für Europa. Haha, guter Witz. Dann wurden schon bis Ende 1990 fast 141.000 Fahrzeuge gebaut, und die 15.888 Roadster, die auf Europa entfielen, wurden den Verkäufern buchstäblich aus den Händen gerissen. Das für Deutschland bestimmte Kontingent von 2000 Exemplaren war in nur drei Tagen ausverkauft.

Ja, dieser schneidige MX-5, am Anfang noch mit keckem Augenaufschlag, also mit Klappscheinwerfern (!), hauchte dem dahinsiechenden Segment der klassischen Roadster in Nullkommanichts neues Leben ein. Lotus Elan, Austin Sprite, Triumph TR4, MGB, aber auch Alfa Spider oder Toyota MR2, er hat alle überlebt. Und war doch anfangs nur was für Leute mit japanischem Körpermaßen. Da fällt mir (1,95 Meter) sofort meine erste Ausfahrt ein. An der ersten Kreuzung habe ich vor Verzweiflung mal kurz die Fahrertür des MX-5 geöffnet, weil ich beim Kuppeln mit dem linken Knie nicht am Lenkrad vorbeikam. Heute passt der ein ganz bisschen gewachsene und noch schlauer gebaute Sportler auch ernsthaft für Großgewachsene, schön kuschlig (für zwei, die sich mögen) ist er natürlich immer noch.

Klappscheinwerfer hat er längst nicht mehr, sondern schlanke Matrix-LED-Augen mit Fernlichtautomatik und so. Aber noch heute beneiden wir die Amerikaner dafür, dass sie vorn keine Kennzeichentafel brauchen, die uns hier optisch die gesamte Front verhunzt. Fahrerisch ist dieses Auto, das es aktuell und offiziell ab 23.590 Euro und 132 PS gibt, jedenfalls immer noch der Hammer. Süchtiger Liebling aller Kurven und Grenzbereiche. Herrlich, mit welch ansatzloser Leichtigkeit der nur 1001 Kilo schwere MX-5 auf Gasbefehle reagiert. »Der Mensch mag es, wenn er sein Gerät gut im Griff hat«, hat vor gut dreißig Jahren der gerade erwähnte Projektmann Hirai gesagt. Auf seiner Visitenkarte stand damals in Japanisch der durchaus ernstgemeinte Slogan »Einheit von Mensch und Pferd«.

Und im Gegensatz zu diversen englischen Roadstern, die man (Ausnahmen bestätigen die Regel) um Himmelswillen nicht bei Starkregen, Eis und Schnee fahren wollte, war dieser Zweisitzer, von kleinen Macken abgesehen, von Anfang geradezu fernöstlich perfekt. Niemand in der Branche hatte schon in den Neunzigern seine Autos so solide für die Ewigkeit gebaut wie die Japaner. Die erste Generation des MX-5 wurde übrigens acht Jahre lang fast unverändert auf die Räder gestellt.

Okay, im Januar 2007 kam dann noch für alle Warmduscher die Roadster-Coupe-Version mit elektrisch (Pfui!) versenkbarem Kunststoffdach, viel später, nämlich im Februar 2017, dann sogar die viel cooler ausschauende Targa-Version RF («retractable fastback«), die so nicht heißen darf, weil der Name Porsche gehört. Alles ganz nett, zumal die feste Mütze komplett, raumsparend und elegant hinter den Sitzen verschwindet. Und ein Automatikgetriebe gibt es für den auch. Aber ohne die dauerhafte konsequente Fahrtwind-Zwangsbeatmung fehlt diesem Auto eben doch die Philosophie, finden wir. Wir verstehen aber auch alle Pollen-Allergiker, Schnupfenmenschen und regengeplagten Engländer, die den MX-5 doch auch so gerne hätten. Und Geld verdienen müssen die Jungs von Mazda schließlich auch, zumal es für die geschlosse MX-5-Gesellschaft offenbar genügend Interessenten gibt.

Der heute 3,92 Meter lange, aber nur 1,23 Meter hohe MX-5 (immer noch mit Heckantrieb!) ist eh ein bischchen zeitgeistiger geworden. Schick gestylt im bei Mazda angesagten Kodo-Design («Seele in Bewegung«). Und mit dem Connect-System zum Beispiel gibt es das volle Multimedia-Programm, um mit den für uns so wichtigen sozialen Medien akkurat in Verbindung zu bleiben. Touchscreen und Multi Commander auch für die Routenführung, DAB-Radio oder Internet-Radio, das wir auf Wunsch über Lautsprecher in den Kopfstützen in feiner Klangqualität genießen können. Richtig, dazu gehört das Soundsystem von Bose mit gleich neun Lausprechern.

Auch bei der Fahrsicherheit hat der Roadster ziemlich aufgerüstet. Automatischer City-Notbremsassistent, Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeitswarner, Rückfahrkamera und ein Spurwechselassistent — alles für ihn zu haben. Wer will, der bekommt auch beheizbare Recaro-Sportsitze und ein Sportfahrwerk. Und motorisch gibt es inzwischen auch eine Schippe mehr. Wer will, der kann von den genannten 132 PS des 1,5-Liter-Vierzylinders auf einen 184 PS starken Zweiliter erhöhen und damit in 6,5 Sekunden auf Tempo Hundert brezeln. Spitze? Immerhin 219 km/h. Und selbstverständlich entsprechen beide Motoren der sauberen Euro 6d TEMP-Norm.

Klar, der Fahrer ist immer noch das zentrale Element, der Fixstern des MX-5. Er sitzt wie früher schön tief und verdammt dicht am Schwerpunkt des Fahrzeugs, was nicht nur die Fahrdynamik nett beeinflusst, sondern auch Basketballriesen die Chance gibt, mit offenen Verdeck zu fahren, ohne dass die teure Frisur ein Opfer des Windes wird. Beim Versenken der Stoffmütze dürfen wir nach wie vor selbst Hand anlegen, und über den etwas fipsigen Kofferraum mit 130 Liter Volumen schauen wir generös hinweg, der reicht fürs Wochenendgepäck. Und keine Angst: Das Fahrwerk ist zwar sportlich abgestimmt, aber dabei so komfortabel, dass bei Unebenheiten niemand um seine Bandscheiben fürchten muss.

Auch das mit den Namen des MX-5 können wir noch schnell erzählen. Auf dem wichtigen amerikanischen Markt heißt er Miata, was so viel wie Belohnung heißt. In Japan nannte man ihn bis 1996 Eunos Roadster, danach schlicht Mazda Roadster. Und das bei uns bekannte Kürzel MX-5 ergab sich eins zu eins aus Prototypen-Bezeichnungen (zum Beispiel MX-02), wobei die Null vor der Fünf auf Grund der besseren Aussprache einfach weggelassen wurde. Was vergessen? Ach ja, bis zum März dieses Jahres haben die Japaner tatsächlich 1.098.000 Exemplare dieses Roadsters gebaut. So, nun aber hurtig zu Koch Automobile für eine Probefahrt. Und vorher mal den Wetterbericht ansehen. Der MX-5 mag es am liebsten mit Wärme und Sonne!
  • Ihr Mazda Autohaus finden Sie hier.

Angaben gemäß Pkw-EnVKV

MazdaMX5Klasse

Mazda MX-5 Cabrio

  • Kraftstoffverbrauch in l/100 km: 8,7 – 7,9 (innerorts), 5,4 – 4,9 (außerorts), 6,6 – 6,0 (kombiniert)
  • CO2-Emissionen: 154 – 139 g/km
  • CO2-Effizienzklasse: F – E
MazdaMX5Klasse

Mazda MX-5 RF Targa

  • Kraftstoffverbrauch in l/100 km: 8,7 – 8,1 (innerorts), 5,4 – 4,9 (außerorts), 6,6 – 6,1 (kombiniert)
  • CO2-Emissionen: 154 – 142 g/km
  • CO2-Effizienzklasse: F – E

Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. Abbildung ähnlich und zeigt gegebenenfalls abweichende Sonderausstattung.