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Veröffentlicht am 03.09.2015

Spitzenplatz beim Involvement-Index

Keiner anderen Marke fühlen sich Autofahrer so stark verbunden wie dem schwedischen Premiumhersteller Volvo. Das belegt der Involvement-Index der Ruhr-Universität Bochum, der der WirtschaftsWoche exklusiv vorliegt. Volvo ist in Deutschland mit einem Marktanteil von aktuell knapp 1,2 Prozent ein Winzling im Vergleich zu den stolzen deutschen Herstellern BMW, Audi und Mercedes. Doch im Involvement-Index des Projektteam Testentwicklung der psychologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB), rangieren die Schweden seit drei Jahren unangefochten auf Platz eins – vor Audi, BMW und Mercedes.

Über keine andere Marke debattieren die Besitzer im Verhältnis zur Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland so häufig und intensiv. Psychologie-Professor Rüdiger Hossiep und sein Team werten dazu seit 2007 die geposteten Beiträge im größten deutschen Autoforum Motortalk aus.

Volvo-Fahrer schätzen die legendäre Haltbarkeit, das sozialverträgliche Image und die hohe Praktikabilität der Modelle“, sagt Hossiep. Wichtig sei ihnen auch, sich abzugrenzen ohne dabei zu protzen. „Ein Selbständiger etwa sagt damit aus: „Ich bin keiner Dienstwagenvorschrift verpflichtet, ich suche mir mein Auto selbst aus.“ Das Maß der Leidenschaftlichkeit, mit der die Autofahrer den Diskurs führen, lässt weitere Rückschlüsse zu. „Der Index kann als Frühindikator für die Absatzentwicklung herangezogen werden“, beobachtet Hossiep anhand der Entwicklung der Vorjahre.
Für Volvo trifft dies  voll zu. Die Modelle aus Göteborg kommen von Jahr zu Jahr besser an. Besonders der neue Geländewagen XC 90 findet reißenden Absatz. Aktuell müssen Käufer in Deutschland gut drei Monate bis zur Auslieferung warten – der Ansturm hat den Hersteller regelrecht überrollt. Den Verläufen im Involvement-Index nach dürfen sich auch Jaguar, Seat und Skoda in Zukunft über eine wachsende Fangemeinde freuen.

Grundsätzlich zeigen Käufer von Premiummarken eine stärkere emotionale Identifikation mit der gefahrenen Marke. „Bei Mini haben wir den interessanten Effekt, dass die Marke zwar als Kompaktpremium positioniert ist, es im Involvement-Index aber nur ins Mittelfeld schafft.“ Hossiep führt das auf die meist weibliche Käuferschaft zurück. „Die Frauen schätzen das Auto zwar, identifizieren sich aber nicht mit der Marke. Es sind keine „Petrol Girls“, keine Technik-Freaks, die sich in einem Forum austauschen würden.“ Die Marke ist damit zwar wie andere Premiummarken auch emotional aufgeladen, es gibt aber kein Involvement, kein Engagement in Form von Blog-Einträgen.

Insgesamt beobachtet Hossiep unter den Autofahrern ein wachsendes Bedürfnis nach Emotionalität und Klang. Wer den ganzen Tag in einem langweiligen Dienstwagen mit geräuscharmen Dieselmotor sitze, den packe in der Freizeit die Lust auf ein „aufregenderes“ Fahrzeug.

Quelle: Wirtschafts Woche/Rebecca Eisert  ➡  Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.